Der Scharlatan Freud

Wo die Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten

Nie habe ich genau gewusst, warum, aber die Lehren Freuds haben mir nicht wirklich gelegen, auch bei intensiverer Beschäftigung damit nicht.  So hat mich in meinem Urlaub 2012 dieses Buch einfach angelächelt und meine Kenntnisse erweitert. So habe ich „Anti Freud“ gelesen und mein Wissen zu „Psychologie oder EGOlogie“ erweitert.

Interessant war für mich schon zu Beginn das kurze Selbstportrait des Autors Michel Onfray, das deutlich macht, wie er sich der Thematik angenähert hat, halb zog es ihn, halb sank er hin.

Aus den Recherchen von Onfray wird deutlich, dass Freud zu jenen Menschen gehört, die alles dafür tun, um ein Bild von sich in der Außenwelt zu hinterlassen, das den Gegebenheiten in keiner Weise entspricht. Letztlich lebte er auf Grund innerer Zerrissenheit ein falsches Außenleben, man kann ihn auch als einen Narzissten bezeichnen. Dafür hat es nur jene Informationen an die Außenwelt gelassen, die ihm nutzten, hat bei Therapien nur das veröffentlicht, was ihm nutzte und hat immer wieder den Schriftverkehr zwischen ihm und Brieffreunden und Kollegen vernichtet.  So sind Informationen über seine Depressionen und seinen Drogenkonsum bis hin zu seinen sexuellen Eskapaden und dem offensichtlichen Missbrauch seiner Tochter Anna lange geheim geblieben. Heute würde man vieles vom dem, was Freud versucht hat als seine Erkenntnisse zu verkaufen, als Plagiate bezeichnen. So mancher heutige Politiker hat also prominente Vorbilder in der Kategorie der c bis xy-Promis.

Freud hat, und das wird in dem Werk ganz deutlich, versucht, seine persönlichen Komplexe und Verstrickungen auf die Außenwelt zu projizieren und daraus eine Allgemeingültigkeit abzuleiten. Damit hat er den Versuch unternommen, seine  Störungen als Störungen aller Menschen zu vermitteln und selber wiederum in den Bereich des Normalen zu rücken. Das hat er mit rhetorischem Geschick gut verstanden. Freud hat auf Grund seines Glaubens an seine Unfehlbarkeit für sich definiert, nicht einfach nur Philosoph sein zu wollen, nein er wollte mehr, er wollte Wissenschaft betreiben, seiner Mutter beweisen, was sie immer zu ihm sagte. Er sei das 8 Weltwunder. So hat er sich auch gesehen. Vor ihm gab es aus seiner Sicht zwei entscheidende Zäsuren in der Veränderung der Weltsicht. Das war 1. der Beweis für das Heliozentrische Weltbild durch Kopernikus und 2. Darwins Evolutionstheorie. Nun war Freud der Meinung, dass er die dritte Revolution im Denken auslösen wird. Er sah sich auf dem Podest ganz oben und Kopernikus und Darwin unter sich auf dem Platz zwei (Selbstbewusstsein oder doch ehr Größenwahnsinn?). Dem ordnete er alle Inhalte seiner Veröffentlichungen unter.

Der Denkansatz der Triebe für das menschliche Handeln ist die heute noch immer anzutreffende Ursache für Verantwortungslosigkeit.  Freud hat darüber versucht, seine sexuellen Ausschweifungen und Inzest salonfähig zu machen. Wenn wir die Triebe weiter denken, so stehen sie für eine  Art von Verbrechen Pate, wir können damit alles entschuldigen, vom Diebstahl über Vergewaltigung bis hin zum Krieg. Welch verkorkstes Denken.

Es war Anna Freud, die dafür sorgte, dass große Teile des Schriftverkehrs von Freud und auch von ihm verfasste Texte noch für viele Jahrzehnte unter Verschluss bleiben. Warum greift man zu solchen Mitteln, doch offensichtlich nur, um den vermeintlichen Prinzen nicht zu entzaubern.

Ich möchte das Buch „Anti Freud“ und die hier vermittelten Ansichten, die über viele Jahre wenig bis gar nicht öffentlich zugänglich waren vergleichen. Nehmen wir die Biographie zu einem beliebigen Politiker unserer Zeit, geschrieben von einem seiner Bewunderer, so haben wir ein Werk, in dem die beschriebene Person zu Glanz erstrahlt. Beschäftigt sich mit genau der gleichen Person ein Autor, der kritisch hinterfragt, so fallen alle Schleier. Helmut Kohl als Politiker sicherlich mit zahlreichen Verdiensten, aber als Familienmensch und Vater …? Fragen Sie seine Söhne oder Menschen, wie Heiner Geißler und der große Europäer wird entzaubert weil Europa nicht oben beginnt, sondern nur von unten entstehen kann, in der kleinsten gesellschaftlichen Zelle, der Familie und die ist entzweit.

Genauso hat Freud zwischen seinen Kindern differenziert und seinen Vater tief gehasst. Er selber ist die Quelle für das Drama von Selbstmorden in der nachfolgenden Generation seiner Familie gewesen. Freu hat als Atheist die Existenz der Seele geleugnet, jegliche religiöse Praxis in seinem Haushalt verboten. Sein Egoismus und Narzissmus zu Geld und Ansehen zu kommen haben sein gesamtes Denken und Handeln bestimmt.

Fazit: Freud war nicht mehr und nicht weniger, als ein Psychopat!